Peters Wanderseite


Home ] Wandern ] TennisAbo ] Turnen Gymnastik ] TCO-Süd ] Sieben Eichen ]

 

Home
Plan 2007
Tourenberichte 2007

Neujahrswanderung 2007 Tura-Wandergruppe

“Ganderkesee - Immer" am Samstag, dem 06. Januar 2007

 

wir kamen pünktlich zum Kaffee an!- wir haben uns nicht verfahren hat uns der Bauer in Klattenhof gesagt, als wir ihn nach dem Weg zu Witte-Immer fragten“

so einer aus der Fahrgemeinschaft der drei pensionierten Beamten bei der abschließenden Kaffeetafel bei Witte-Immer.
     Alle 33 Wanderfreunde freuten sich auf den ersten Wandertag des neuen Wanderjahr 2007. Die Wanderung führte in das Quellgebiet der Welse, die bei Bergedorf entspringt und durch den Delmenhorster Tiergarten der Ochtum zufließt. Bei der Wanderung im Herbst 2006 auf Delmenhorster Gebiet war die Wandergruppe bereits bei Elmeloh und im Delmenhorster Tiergarten an der Welse entlang gewandert.
    Das Wetter schlug und schlägt zum Jahreswechsel Kapriolen: Die Nordwestzeitung berichtete in der Tagesausgabe vom 6.Januar 2007 von blühenden Frühblütlern; vereinzelt waren sogar noch blühende Rosen zu bewundern – es waren 8 Grad als die Wandergruppe auf dem Parkplatz in Immer noch auf die letzten Fahrgemeinschaften warteten, die sich per Handy bei der Wandergruppe Absolution für ihre Verspätung einholten.
    Diese Minuten nutzte der Wanderführer, um in die im Mittelalter geschichtsträchtige und zeitweise gefürchtete Gegend von Bergedorf mit der ehemaligen Delmenhorster Vorburg „Welsburg“ und dem „Heidenwall“ von Dehlthun.  Am Heidenwall soll der Sage nach im Jahr 1192 der Oldenburger Graf Christian nach seiner (unerwarteten?) Rückkehr vom Kreuzzug ins Heilige Land mit Wissen seines Bruders Moritz von Oldenburger Staatsdienern ermordet worden sein,  was wiederum als Sühneleistung zu Gründung des ersten Zisterzienserklosters in Bergedorf führte. Dieses Kloster wurde 1232 nach Hude verlegt und dort neu aufgebaut. In der später –im Jahr 1480- dem Erdboden gleichgemachten Welsburg, hatte Graf „Gerd der Mutige“ sein Raubritternest aufgeschlagen, von welchem aus er seine in ganz Norddeutschland berüchtigten Raubzüge auf den damaligen großen Handelswegen und Straßen (Flämische Straße, Ochsenweg) unternahm, bis ihm die Bischöfe von Bremen und Münster und den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck das Ende bereiteten.
    Nach dieser etwas längeren Einführung schlug man einen forschen Schritt ein, damit man wieder warm wurde. Zunächst ging es am Altersheim Immer vorbei eine knappe Stunde durch den 290 ha großen Stüher Forst, der zur Winterszeit, wie alle Laubwälder, ziemlich kahl war. (Stühe: Stüve, Stümpfe) . Am Hauptweg durch den Stüher Forst stand in früheren Zeiten eine uralte Eiche, der Friesenbaum, bei dem sich die zur Sommerzeit nach Friesland und Holland gehenden Grasmäher (Hollandsgänger) aus der Umgebung zu sammeln pflegten, um gemeinsam den Weitermarsch anzutreten. Ein weithin bekanntes Original aus jenen Zeiten war der legendäre „Hasen-Ahlers“, ein harmloser Naturmensch, der in einem Schafstall am Südrand des Stühe wohnte und ein unverbesserlicher Wilddieb war, der vorzugsweise Hasen jagte und erlegte. In Feldhake erinnert das Hasen-Ahlers-Denkmal an den Wilddieb.
    Bei der Bauernschaft Klattenhof bog die Gruppe auf den Bassumer Weg ostwärts in Richtung Hengsterholz ein. Die Nordwestbahn mit ihren schönen-moderne Zügen konnte man mehrmals hören und sehen. Leider wurde der Bahnhof Immer vor einigen Jahren aufgegeben; von dort aus konnte man früher gerne und gut zu Wandertouren in Richtung Dötlingen oder Wildeshausen aufbrechen bzw. Wandertouren dort beenden.
    Vorbei an der Bauernschaft Hestern bog die Gruppe in den Privatweg zum Landheim Immer der evangelischen Jugend Delmenhorst ein. Hier in den Koster Sand hatte sich bislang noch kein Mitwanderer verlaufen – das war Neuland für die Turaner.
    Allmählich wurde es Zeit, den Rückweg zur Gaststätte Witte einzuschlagen, da man dem Wirt versprochen hatte, aus Rücksicht auf eine Kohlfahrtgruppe frühzeitig zu erscheinen. Pausen gab es daher bei dieser Wanderung keine, so dass alle froh waren, als man die Gaststätte erreichte. Kaffeekannen und ländlicher Butterkuchen standen schon auf dem Tisch, die anderen Getränke folgten und nachdem alle erst etwas irritiert waren kamen die Kuchenteller mit der frischen Schwarzwälder Kirchtorte hinterher. Das Wetter war wider Erwarten gut, die Stimmung sowieso und die abschließende Kaffeetafel stellt auch alle gut zufrieden. Ein rundum schöner Wandertag ging zu Ende.


Bericht:     Peter Lederle
Bild: Doris Brischkowski