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Wanderwoche Saechsische Schweiz

Oktober 2008

Halbtagswanderung Tura76-Wandergruppe

“Wildeshauser Geest - Sager Schweiz“ am Samstag, 18. Oktober 2008

Mutter ging zu Fuß nach Oldenburg zum Einkaufen:
Aus den „Jugenderinnerungen des Heinrich Schmietenknop“ (1862 – 1937); erschienen im Wardenburger „Gemeindespiegel“.

„Als eines Tages meine Mutter zur Stadt ging (von Hengstlage nach Oldenburg), da hab ich gesagt: „Moder bring mi ok wat mit!“ Ich wusste ja, dass meine Mutter für mich immer eine Kleinigkeit mitbrachte, und wenn es auch nur ein kleiner Korinthstuten war. Des Abend kam sie spät nach Hause zurück. Es war ein weiter Weg, vier Stunden hin und vier her, und dann war sie auch noch bei meinem Vater in Hundsmühlen gewesen, das war auch noch ein Umweg von einer Stunde, und dann ist sie immer noch vergnügt heim gekommen. Neun Stunden marschiert, das war auch eine sportliche Leistung …“

    Es waren am 18.Oktober 2008 nur 20 Minuten schnelle Autobahnfahrt von der Turahalle in Osternburg bis zum Feuerwehrgerätehaus in Sage/Großenkneten, wo die 35 Wanderfreunde der Tura-Wandergruppe zur 12 Km Samstagswanderung aufbrachen.

    Ziel war die „Sager Heide“, bezeichnet nach den großen Sand- und Wanderdünen, die früher immer wieder Anwesen, Wiesen und Acker zuzudecken drohten. Heute sind die Dünen fest bewachsen, wobei die höchsten bis zu fünf Meter Höhe messen. Noch vor 150 Jahren herrschte hier in der einfachen Bevölkerung pure wirtschaftliche Not und manche Familie brach nach Amerika auf, um sich und ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Wie auch im Teufelsmoor galt hier früher der Spruch

„Dem ersten der Tod, dem zweiten die Not, dem dritten das Brot“.

Mit einfachen Hilfsmitteln wurden aus morastigem und sandigem Boden fruchtbare Äcker und saftige Weiden, eine heute wunderbare, ruhige und landschaftlich abwechslungsreiche Landschaft mit größeren und kleineren Waldstücken. Einsame Scheunen und heute noch bewirtschaftete alte Bauernhöfe, „Wochenendhäuser“ und neue, großzügige kleine Wohngebiete waren ständiger Begleiter auf diesem ruhigen Wanderweg.

    Ausgangspunkt der Wanderung war die Sager Feuerwehr am „Dorfkamp“, von wo aus in den Weg zur “Sager Schweiz“ abgebogen wurde, um am „Bürgermeisterplatz“ vorbei das Wald- und Heidegebiet „Sandkämpe“ zu erreichen. Die Pfadfinder trafen sich an ihrer Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz“ in Sage zu ihrem großen Arbeitseinsatz und Treffen.

    Der Wanderweg führte nördlich der Siedlung „Regente“ vorbei in Richtung Alhorn. Die alte B70 wurde überquert, um über Ackerwege und an Waldrändern vorbei den „Almsweg“, den südlichsten Teil der Wanderstrecke, zu erreichen. Der Wind pfiff hier ganz mächtig, als die Wanderer das Verlangen nach einer kurzen „technischen Pause“ verspürten. Man wollte nicht lange sitzen und warten, zumal der Wanderführer beim Beginn schon daruaf hingewiesen hatte, dass man nach zweistündiger Wegestrecke im „Rastlokal“ zu Kaffe un Kuchen einkehren würde.

    Das Wetter wurde immer schöner, der graue Himmel riß auf und ließ die warme Herbstsonne kräftig scheinen. Nun ging es auf „Dem blanken Schnatt“ schnurgerade nach Norden; man hörte die nahe Autobahn, die das Wandergebiet von den westlich gelegenen “Ahlhorner Fischteichen“ abschnitt. In dem ostwärts des Weges gelegenen Waldstück „Sandpfänder“ liegen in einem Hohlweg –wenig bekannte- Steinfunde, auf die ein Hinweisschild aufmerksam macht. Kurz vor der Bauernschaft „Haast“ passierte man das schön gelegene „Café am Fuhrenkamp“, welches leider nur noch an Sonntagen für Gäste geöffnet ist. Heute wird dort eine „Wellness Akademie“ betrieben.

    Die Wandergruppe kehrte im „Haaster Krug“ ein, wo die Wirtsleute extra für die Wandergruppe geöffnet hatten und die Wanderer mit frisch und selbst gebackenem Apfel- und Butterkuchen und Kaffe/Tee satt verwöhnte.

Noch eine knappe Stunde durch die Bauernschaft Haast und den herbstlich gefärbten Wald des „Sandpfänder“ und die Wandergruppe war wieder bei der Feuerwehr in Sage.

Ein dankbares „Tschüß bis in drei Wochen“ und über die herbstlich eingerahmten Landstraßen per schnellem Auto nach Oldenburg zurück – wie war das früher noch mal mit den 4 Stunden und vergnügtem Nachhausekommen?

Bericht:       Peter Lederle
Bild:      Manfred Mertineit