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Dezember 2008
Jahresabschlusswanderung
in den südlichen Oldenburger Stadtteilen.
Tweelbäke - Krusenbusch - Kreyenbrück - Osternburg
Weihnachtslyrik: „Winterabend“ von Georg Trakl
„Wenn der Schnee ans Fenster fällt, -
lang die Abendglocke läutet,
vielen ist der Tisch bereitet - und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft - kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden - aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein; - Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle – auf dem Tische Brot und Wein.“
Dieser
Tag begann am morgen mit kaltem Wind und blauem Himmel; er versprach ein schöner
Wandertag zu werden. Es war ein schöner Wandertag geworden; allerdings schien
die Sonne nicht mehr als 31 Wanderer an der gut bekannten Bushaltestelle
„Bremer Strasse“ (diesmal aber vor dem Klepper-Haus in Richtung Tweelbäke) am
13.Dezember 2008 auf den Linienbus 302 (Borchersweg) warteten. Der sollte um
13:10 Uhr abfahren. Just zu dieser Zeit bog auch ein Bus um die Kurve; alle 31
schnell hinein - der Wanderführer gab dem Busfahrer die Ausstieghaltestelle
„Sportpark Osternburg“ an – die kurze Antwort „da fahre ich aber nicht
hin, ich fahre nach Krusenbusch“ - Gelächter – alle schnell wieder raus und
warten bis der „richtige“ Bus kam. Dies war die Generalprobe meinte der
Wanderführer lapidar – das geht nächstes mal noch schneller!
Es
war dann auch eine kurze Fahrt mit der Linie 302 zum Sportpark, wo die 12 Km
Wanderung begann. Der erste Wanderabschnitt führte die Gruppe in das vor 100
Jahren noch unkultivierte Krusenbuscher Hochmoor, von dem im nördlichen Teil
auch heute noch einige Reste erhalten geblieben sind. Ansonsten ist das aber Grünland
mit einigen größeren Höfen. Der teilweise neu angelegte Wander- und Radweg führte
am Westrand von Tweelbäke vorbei in Richtung Krusenbusch. Hier war großes
Erstaunen über das in den letzten Jahren schnell angewachsenen neue Wohngebiet
mit Kindergarten, Spielplätzen, Grünstreifen und Wasserzügen bevor man den älteren
Teil der Siedlung Krusenbusch erreichte und in westlicher Richtung durchquerte,
um an die Rad- und Fußgängerbrücke über die Bahnlinie Oldenburg-Osnabrück
zu gelangen. Auf der Westseite des Bahndamms und über die nördlich anschließenden
Reste des ehemaligen Verschiebebahnhof (mit aufgeschüttetem „Rangierberg“)
erreichte man das Gebiet „Gehölzbestand am Gleisweg“, das 1995 unter
Landschaftsschutz gestellt wurde. Begründung laut Satzung vom 19.06.1995:
„Der geschützte Landschaftsbestandteil zeichnet sich aus
durch einen artenreichen Gehölzbestand aus Bäumen und Sträuchern, der durch
Lichtungen unterbrochen ist, sowie dichten Wildkrautbewuchs unterschiedlicher
Ruderalstadien. Dieser Bestand konnte sich hier infolge einer langjährigen
Brache ungestört zu einem innerstädtischen, geschlossenen, das Ortsbild
bestimmenden und gliedernden, vielfältigen und schönen Grünbestand
entwickeln. Er beherbergt eine für innerstädtische Verhältnisse relativ
reichhaltige Tierwelt, insbesondere zahlreiche Singvogelarten, und trägt damit
zur Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts in der Stadt bei. Neben der
Verbesserung der kleinklimatischen Verhältnisse schirmt er vorhandene
Wohngebiete von einem benachbarten Gewerbegebiet und der stark befahrenen
Bundesbahnstrecke Oldenburg - Bremen ab."
Nach kurzer Erfrischungs- und Toilettenpause in der
Tennisanlage des TCO-Süd an der Kreyenbrücker Klingenbergtraße zog die
Wandergruppe auf dem schönen Rad- und Wanderweg am Ostrand des Müllwerkes in
Richtung Osternburg. Ein kurzer Abstecher zum neuen Wohngebiet „Am
Wunderhorn“, durch den Wunderburgpark und die Wanderer waren auf dem Weg zum
Clubheim des Oldenburger Yachtclub an der Sophie-Schütte-Straße. Es war schon
dunkel geworden, als der Wanderführer vor dem heimelig erleuchteten Clubheim
Georg Trakl´s Gedicht zur Einstimmung vortrug. Dort war die Kaffeetafel
gedeckt, die Kannen standen auf den Tischen – alle waren froh, im warmen zu
sitzen und sich zu erholen.
Traditionell
werden bei der letzten Wanderung die fleißigsten Wanderer mit Urkunden
und Schokolade-Weihnachtsmännern geehrt; aber auch der Wanderführer und seine
Frau erhielten neben einem Geschenk ehrlichen Beifall für Organisation und Führung
der Wandertouren. Mit einem Rückblick und einer Vorschau auf das neue
Wanderprogramm schlossen die Tura-Wanderer den Wandertag und das Wanderjahr
2008.
Bericht:
Peter Lederle
Bild: Manfred
Mertineit
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