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Januar 10

Februar 2010

Winter (Schnee-) Wanderung Tura76 -Wandergruppe -

im Harz  am Samstag,  6. Februar 2010

    6 Wochen hatten die Oldenburger strammes Winterwetter mit anfänglich Pulverschnee und Rodelvergnügen auf dem „Utkiek“; nach dem schönen, seltenen, winterlichen Kleid, mit dem ganz Oldenburg bedeckt war und über das sich alle freuten, wurde man das aber allmählich leid. Aus Schnee wurde Eis, Regen, Eis, Matsch und wieder gefährliches Eis. Die Tura-Wandergruppe hatte überdies im Januar das neue Wanderjahr schon mit einer Schneewanderung begonnen. Und nun sollte es nochmals in den tiefsten Schnee gehen!? – Einige Wanderfreunde hatten schon einen leichten Bammel vor dieser Schneewanderung, die Tage davor hörte man ja nur noch Chaotisches von Niedersachsens Strassen und der Harz schien völlig eingeschneit zu sein – Oldenburgs Schulen blieben die ganze erste Februarwoche geschlossen!

Es waren dann 18 "hartgesottene" Wanderer, die sich am Samstag –noch im Dunkeln- auf dem Aktiv-Parkplatz einfanden, um mit dem neuen Bus von „Helmut´s Reisen“ um 07:30 Uhr die Fahrt in den Harz anzutreten. Aufgrund der Anzeige in der NWZ hatten sich noch kurzfristig 4 Gastwanderer angemeldet. Es war eine zügige, ruhige Fahrt im warmen, neuen Bus, den nochmals eine ähnliche Anzahl Rodler in Hude bestiegen hatte. Diese wollten in Torfhaus einen Familien-Wintertag am Rodelhang verbringen.

Die Wandergruppe ließ sich noch von Helmut zum Start der Wanderung, dem Parkplatz St.Andreasberg/Oderteich fahren. Um 12:00 Uhr starteten die Wanderer am Oder-Staudamm ihre gut 3-stündige Tour. Der Wanderführer hatte mehrere, für verschiedene Schnee- Witterungs- und Wegeverhältnisse geeignete, Touren vorgeplant. Die normalerweise gewalzten und freigehaltenen Winterwanderwege des Oberharz waren nach den vorliegenden aktuellen Informationen begehbar; es war und blieb trocken mit Temperaturen um den Gefrierpunkt; allerdings waren die Höhen ziemlich bedeckt und mit guter Sicht war an dem Tag nicht zu rechnen. So hatte sich der Wanderführer für den Wanderweg „Rehberger Graben“ zwischen Oderteich und St.Andreasberg entschieden. Die Entscheidung war goldrichtig.

Der fast ebene, gewalzte breite Weg, ursprünglich als „Inspektionsweg“ längs des „Rehberg Graben“ angelegt, war gut zu begehen, der Wasserlauf begleitete die Wanderer bis zum Ortseingang in St.Andreasberg. Auf dem letzten Wanderabschnitt war der Graben nicht mehr zu sehen, er wurde nämlich auf dem vor über 300 Jahren angelegten Grabensystem unterirdisch weitergeführt. Dieser Graben ist großteils ausgemauert und teilweise durch große Felsblöcke überdeckt, die vor dem winterlichen Frost und vor Verschüttung schützen sollen. Auf diesem Wege „spazierte“ auch Goethe bei seinen Harzreisen und machte dort seine bedeutendsten gesteinskundigen Entdeckungen. An dem nach ihm benannten „Goetheplatz“ legten die Wanderer eine kleine Pause ein. Der Wanderführer reservierte in der Waldgaststätte „Rehberger Grabenhaus“ (ehemals Grabenwärterhaus) telefonisch Plätze für die Wanderer und orderte vorab etliche Portionen „Linseneintopf“. Auf dem im Sommer durch Mountainbiker und Wanderer stark frequentierten Wanderweg ging es an diesem Wintertag erfreulich ruhig zu und das gemütliche Gasthaus war nicht überfüllt; geneppt wurde man auch nicht. Die Wanderer nahmen sich Zeit, um die imposanten Eindrücke von dieser Schnee- und Eislandschaft zu genießen und zu fotografieren. Dabei gab es auch das ein oder andere ungeplante, dafür um so schönere, Motiv von beinahe in den Graben abstürzenden oder in den Schneemassen einsackenden Wanderinnen.

    Gut gestärkt verließ man die Tische „H.Heine“ „J.v. Goethe“ und „Bonaparte“, um nun in einer knappen Stunde über die „Jordanshöhe“ zur Ortsmitte von St.Andreasberg zu gelangen. Auf diesem Wegeabschnitt waren mehr oder wenig erfahrene Skilangläufer zu beobachten; hier mussten die Wanderer aber auch gut auf den Weg achten, denn die An- uns Abstiege waren schon gefährlich glatt geworden.

    Aus der angedeuteten abschließenden Kaffeeeinkehr wurde nichts; das ging alles etwas langsamer als sonst. Busfahrer „Helmut“ wurde über Handy die Haltestelle durchgegeben, an der er uns abholen sollte. Die Wanderer waren dann froh, den warmen Bus besteigen zu können; die Kaffeewünsche wurden im Bus erfüllt, und so war man pünktlich und zufrieden in Torfhaus wieder angelangt, wo die Rodler wieder aufgenommen wurden und der Bus alle „Wintersportler“ ruhig und sicher nach Osterburg brachte, wo man um 21:00 Uhr wieder ankam.

Bilder:  Manfred Mertineit
Bericht:         Peter Lederle