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Juni 07

Juli 2007 

Abendliche Deichwanderung von Brake nach Elsfleth von Tura76 am 30. Juni 2007

Die Abendwanderung 2007 setzte die "City-Wanderung Wilhelmshaven" vom 05.Mai 2007 thematisch fort. War man im Wonnemonat Mai schon früh aufgebrochen, um die Stadt am Jadebusen unter die Füße zu nehmen, waren es am letzten Tag des Juni die späten Nachmittagsstunden, um bei der –vorgezogenen- Juliwanderung der Tageshitze auszuweichen. Zur abendliche Deichwanderung trafen sich, nach gemeinsamer Anfahrt aus Oldenburg, 33 Wanderfreunde am Bahnhof Elsfleth. Einige  unternahmen eine ungewollte kleine Stadtrundfahrt, da das Hinweisschild zum Bahnhof in die falsche Richtung wies. Es war nach voran gegangenen Schlechtwettertagen zwar nicht sommerlich heiß, dafür aber trocken und angenehm zu wandern.

Am Bahnhof bedurfte der Entwertungsautomat einiger Schläge, um die Fahrausweise ordnungsgemäß abstempeln zu können und die Wandergruppe nicht als Schwarzfahrer in Verruf zu bringen. Nach 10-minütiger Bahnfahrt erreichte die Wandergruppe Brake, wo die 12-Km Wanderung an Weser- und Huntedeich entlang nach Elsfleth begann.

Durch die Braker Fußgängerzone folgten die Wanderer dem Wanderführer zur Schiffsanlagestelle an der Weser; auf diesem kurzen Weg konnte man die maritime Seite der Hafenstadt sehen. Zahlreiche restaurierte Pack- und Handelshäuser bestimmen noch heute das Ortsbild und zeugen von der bewegten Geschichte der Stadt. Am „Telegraph“, dem Wahrzeichen Brakes und heutigem Schiffahrtsmuseum, wies der Wanderführer kurz in Geschichte der Stadt und Wandertour ein. An der Uferpromenade (Stadtkaje) und Schiffsanleger der Personenfähre zur gegenüberliegenden Weser(halb-)insel „Harrier Sand“ konnte man einen Teil der Hafenanlagen und eine Schiffskanone der deutschen Kriegsflotte sehen. Schließlich beherbergte Brake Mitte des 19.Jhdt. für wenige Jahre die 1. Deutsche Kriegsflotte unter Admiral Rudolph Brommy.

Der erste Teil der Wanderung führte zunächst auf der befestigten Deichkrone, der „Hinrich Schnittger Straße“ an alten, gut gepflegten Stadthäusern, die teilweise auch heute noch Reedereikontore beherbergen und denen man den Wohlstand der Besitzer ansehen kann, in Richtung Signalstation nach Kirchhammelwarden.

Dort wurde auf dem Friedhof, das Grab des in Bremen -St.Magnus gestorbenen und hier beerdigten Admiral Brommy besucht; Wanderfreund Harald H., der in Brake aufgewachsen und in der Wesermarsch einige Jahre seinem Beruf nachgegangen war, wusste natürlich, dass neben Brommy ein in der Wesermarsch besonders beachteter Mann (und Ehrenbürger von Brake), der Maler und Dichter Georg von der Vring, hier ebenfalls seine letzte Ruhestätte gefunden hat. An dieser Stelle wies der Wanderführer darauf hin, dass man bei der Septemberwanderung in die „Bremer Schweiz“ am „Admiral-Brommy-Weg“ in Bremen –St.Magnus am Lesumufer, wo Brommy seine letzte Lebensjahre im "Haus Schwalbeklippe“ verbrachte, auf die Büste des Namensgebers stoßen würde.

Nun wurde es aber Zeit, das Tempo zu forcieren, wollte man doch –wie versprochen- bei Helligkeit noch in Elsfleth ankommen. So ging es abwechselnd auf der Deichkrone, oder den Schafen ausweichend auf der Campingplatzzuwegung oder auf dem Weserradweg weseraufwärts über Oberhammelwarden und Lienen weiter Richtung Elsfleth. Auf Höhe des imposanten Huntesperrwerkes, das am 1.Oktober 1979 in Betrieb genommen wurde und seither zusammen mit Ochtum-und Lesum-Sperrwerk den Hochwasserschutz des Unterweserraumes und damit auch Oldenburgs sicherstellt, verließen die Wanderer das Weserufer und gingen auf dem Huntedeich nach Elsfleth weiter. 

Es wurde schon dunkel und der versprochene Abschlusstrunk lockte, so dass die (allmählich auseinander gezogene) Wandergruppe von der bis in das 19.Jhdt. bestehenden großen Bedeutung Elsfleths nicht mehr viel sehen und erfahren konnte. Die markanten Gebäude des „Fachbereich Seefahrt der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven“, des heutigen Elsflether Rathauses und ehemaligem oldenburgischen Zollamtes (bekannt wegen des von 1624 bis 1820 erhobenen Weserzolles) und dem ehemaligen herzoglichem Jagdschloss und heutigem Standesamt sowie das am Hafen stehende imposante Denkmal des „Schwarzen Herzog“, Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Oels, der hier mit seiner „schwarzen Schaar“ auf der Flucht vor Napoleon am 6.August 1809 nach England einschiffte, wurden kaum noch beachtet.

Im „Panorama Café-Bistro-Restaurant” über der modernen Tourist- Information der Stadt Elsfleth, direkt an der Kaje der Innenstadt und neben der Anlegestelle des Segelschulschiffes „Groherzogin Elisabeth” tranken die meisten der müden aber zufriedenen Wanderer noch einen Schlummertrunk, ehe man wieder mit den Pkw zurück nach Oldenburg fuhr, wo man am Pferdemarkt mit nächtlichem Rockkonzert und abschließendem Feuerwerk mit der Welt der Jugend wieder in Berührung kam. Vor Mitternacht kam wohl keiner der Wanderer in sein Bett und zur Ruhe. 
Ein schöner Tag war in Harmonie zu Ende gegangen.

             Bericht:   Peter Lederle                                   Bild:    Manfred Mertineit