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April07

Citywanderung mit Maischollenessen in Wilhelmshaven - Tura76-Wandergruppe
“Rüstersiel – Stadtpark – Brommy-Grün – Kurpark – Adalbertplatz - Südstrand“
am Samstag, 05. Mai 2007


    „Die grüne Stadt am Meer“ und nicht „Schlicktown“ war das diesjährige Ziel der Citywanderung der Tura-Wandergruppe. War es das schon wochenlang schöne April- und Maiwetter, die Aussicht auf das angekündigte „Schollenessen satt“, oder die Neugierde auf das wanderbare Wilhelmshaven (O-Ton: „wo wollen die denn in Wilhelmshaven wandern?“), welches zum Beteiligungsrekord von 39 Wanderfreunden führte? Sicherlich spielte dabei alles eine Rolle.

Pünktlich trafen bei strahlendem Sonnenschein und guter Laune die Wanderfreunde am Oldenburger Bahnhofsplatz ein. Dabei nutzten einige schon das „Niedersachsenticket“ zur Busanfahrt. Der Wanderführer stimmte alle bei ersten organisatorischen Hinweisen auf die geplante Tour ein und stellte hier schon den ersten historischen Bezug zwischen dem „Großherzogtum Oldenburg“ und dem „preußischen Marineetablissement Wilhelmshaven“ her, in dem er auf die Oldenburger „Kaiserstrasse“ und die 1866/1867 entstandene preussische Bahnlinie Wilhelmshaven Oldenburg hinwies, die Bahnlinie, welche die Wanderer im Mai 2007 mit der „Nordwestbahn“ zur Anfahrt nach Wilhelmshaven nutzten und deren Ausbau in Verbindung mit dem entstehenden „Jadeport“ auf der Agenda steht.

Nach bequemer Anfahrt und Ankunft am Bahnhof Wilhelmshaven mit der Nordseepassage fuhr die Gruppe mit dem Linienbus der Wilhelmshavener Stadtwerke- Verkehrsgesellschaft in den Stadtnorden nach Rüstersiel. An der Maadebrücke begann der erste 11-km-lange Abschnitt der Wanderung, der zunächst zum ehemaligen Fort Rüstersiel (heute Vogelwarte Helgoland und Institut für Vogelforschung), wo am urwüchsigen Befestigungsraben der schöne Mai besingen wurde. Auf Rad- und Wanderwegen ging es durch das Neubaugebiet in Richtung Jade- und Maadedeich. Vom Deich aus konnte man die Jade sehen; die Kraftwerksanlagen und Lagerplätze auf dem Rüstersiele Groden vermittelten einen kleinen ersten Eindruck in die heutige industrielle und gewerbliche Nutzung des Jadegebietes.
Am Rüstersieler Hafen überquerte man die Maade und wanderte auf dem Neuengrodendeich zum Jadestadion des SV Wilhelmshaven. Durch die Kleingartenanlage stieß man auf den Altengrodener Weg, Teil der ehemaligen Trasse der Vorortbahn, die einst Rüstersiel über Mariensiel mit Sande verbunden hatte. Hier war an dem schönen Samstagmorgen schon reger Betrieb von Radfahren, Joggern Wanderern und –am Wegesrand – Reitersleuten, die auf dem Reiterhof bei der Fachhochschule ihrem Sport frönten.

Man stieß auf den (ehemaligen Rüstringer) Stadtpark, ein großzügiger Sport- und Freizeitpark, dessen Bild durch den 1,5 Km langen Kanal bestimmt wird. Am schattigen Kanal entlang erreichte man die Anlage des „Ehrenfriedhof der Marine“, an dem eine kurze Rast eingelegt wurde, ehe es am Teich vorbei durch das Kleingartengelände zum „Brommy-Grün“ im Wilhelmshavener Villenviertel ging. Auch hier wieder ein geschlossener Parkstreifen, der über die Koppenhörner Windmühle stadteinwärts zum Kurpark (bis 1925 „Wilhelmshavener Park“) führt. Die Wanderer gingen nun zügig durch das Parkgelände mit artesischem Brunnen, Wasserlauf und Musikpavillon zum Etappenziel, dem  "Gorch Fock Haus" (Soldatenheim der evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung), wo die Maischollen auf ihren Verzehr warteten. Das maritim benannte und ausstaffierte Haus passte zu dieser Wanderung in Wilhelmshaven; das Essen schmeckte allen vorzüglich, Preis und Service waren lobenswert.

Nach der ausgiebigen erholsamen Mittagsrast folgte der zweite Abschnitt als Spaziergang und führte über die „Kaiserliche Achse“, Gorch-Fock-Platz, Adalbert-Platz, Friedrich-Wilhelm-Platz zum südlichen Endpunkt dieser Achse, der heutigen „Christus- und Garnisonkirche“ mit ihrem gepflegten Grün. Über Rheinstraße und Weserstraße gelangten die Wanderfreunde zum Bontekai, an dem entlang der „Jade-Wanderweg“ über die „Kaiser-Wilhelm-Brücke“ zum Südstrand führt, dem Endziel des maritim geprägten Nachmittagspazierganges. Die müden Wanderer verteilten sich schnell auf Cafés, Gaststätten und Eisdielen und genossen den herrlichen sonnigen Frühlingstag am Wilhelmshavener Südstrand mit Blick auf den Leuchtturm Arngast im Jadebusen. Die angebotene Rückfahrt mit dem Linienbus zum Bahnhof nahm niemand in Anspruch; es war ausreichend Zeit da, um den Rückweg am Bontekai mit dem Seetonnenleger „Kapitän Meyer“, dem Küstenmuseum und der virtuellen Unterwasserstation „Oceanis“ zum Bahnhof zu Fuß zurück zu legen. So waren es doch 15 Km geworden, ehe die Nordwestbahn die Wandergruppe zurück nach Oldenburg brachte, wo man um 18:25 Uhr, 10 Stunden nach Abfahrt, wieder eintraf.

Alle waren sich einig, das war ein gelungener Wandertag! Wilhelmshaven darf sich zurecht mit dem Attribut „grüne Stadt am Meer“ schmücken. So kannte man Wilhelmshaven bislang nicht. Die Stadt ist –auch für Oldenburger- eine (Wander-) Reise wert!

Bericht:  Peter Lederle
Bild: Manfred Mertineit