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September06

Bericht über die Moselwanderwoche der Wandergruppe Tura76 / TCO-Süd
vom 16. - 23. September 2006

 

18 Wanderfreunde machten sich zu Beginn des 4. Wanderjahres der Wandergruppe Tura76 / TCO- Süd im September 2006 zur ersten Wanderwoche auf.

Als Wandergebiet entschieden sich die Teilnehmer beinahe einstimmig für den als Alternative zum Harz angebotenen Mittelmoselabschnitt bei Bernkastel.

Der „Lindenhof“ im Brauneberger Ortsteil Filzen mit dem ehemaligen Franziskanerinnenkloster war das Standquartier, von dem aus sowohl Weinbergwanderungen zwischen Traben-Trabach und Piesport wie Bergwanderungen in der Südeifel und in den Hunsrück unternommen wurden.

Der Hotelier hatte bei der Begrüßung schon vorgewarnt, dass man in seinem Hause mit Sicherheit nicht abnimmt. Damit hatte er Recht, denn trotz anspruchsvoller Wanderungen mit für Flachländler ungewohnten und durchaus anstrengenden Steigungen und damit verbundenem erhöhtem Kalorienverbrauch und Muskeltraining nahm keiner ab. Dafür sorgten schon die abendlichen Schoppen in weinseliger Runde.

Die Einstiegswanderung führte auf die südlichen Weinhänge von Brauneberg mit den Weinlagen „Großer Hergott“, „Mandelgraben“ und „Klostergarten“ und in das vom Verkehr unberührte Wildbachtal „Hirzlei“. Zurück folgten die müden Wanderer dem ebenen Moseluferweg zum Hotel.

Am zweiten Wandertag, der zwar trocken blieb aber ansonsten vom Wetter nicht zu viel versprach, wanderte die Gruppe um die südlichen Weinberge von Mülheim in die Grafschaft „Veldenz“. Nach steilem Anstieg durch den Staatsforst Bernkastel auf die „Josephinenhöhe“ lag das Moseltal tief unter den Wanderern und auf der nördlich gegenüber liegenden Seite waren die Ausläufer der Südeifel mit dem „Liesertal“, das Wandergebiet der nächsten Wanderung zu sehen. In Müllheim beendete man die Wanderung auf der Moselterrasse des „Weißen Bär“ bei einer Kaffeetafel. Am Abend rundete eine Führung durch das ehemalige Kloster mit der Klosterkirche den Wandertag ab.

Der dritte Tag führte die Gruppe nach Manderscheid in die Eifel, , von wo aus der Mittelabschnitt des „Lieserpfad“ bis Großlittgen (bei Wittlich) über Stock und Stein –talabwärts- durchwandert wurde. Der Wanderführer hatte nach genauem Kartenstudium und Auswertung des Höhenprofils dieses wohl bekanntesten Wanderpfades der Südeifel auf die bevorstehenden Anstrengungen hingewiesen; als aber auch der letzte Abschnitt mit wiederum einem steilen Zwischenanstieg endete, waren die müden Wanderer froh, das Dorfcafé erreicht zu haben. Am Abend waren aber alle wieder gut erholt, um bei der Weinprobe im benachbarten Klosterkeller die Moselweine des Hauswinzers genießen zu können.

Der vierte Tag war als Erholungstag geplant. Fast alle nahmen an der Busfahrt nach Trier teil und genossen den schönen Spätsommertag bei Besichtigung der Sehenswürdigkeiten und Kulturstätten der ältesten Stadt Deutschlands. Am Abend fanden sich alle bei einem benachbarten Winzer zu einem guten Moselwein und fröhlichem Gesang wieder.

Am fünften Tag war wieder eine Weinbergwanderung angesagt. Mit den Autos fuhr man im dichten Morgennebel nach Bernkastel, von wo aus die Wandertour auf dem Moselhöhenweg über die Graacher Schanzen über die Ruine „Wolfer Kloster“ nach Wolf an der Mosel führte. Nach steilem Anstieg erreichte man den unbewaldeten, von der warmen Sonne beschienen Höhenrücken. Der Verlauf der Mosel mit den Moselschlaufen war zunächst nur durch den weißen Nebel zu erkennen. Später lagen die Weinhänge und die Moseldörfer Ürzig, Kinheim, Kröv und Wolf voll in der Sonne. Von Wolf beförderte der Linienbus die Wandergruppe nach Traben-Trabach, wo man ja noch etwas vom Ort sehen wollte, bevor es mit dem Moselschiff in zweistündiger Flussfahrt nach Bernkastel zurück ging. Nun konnte man von unten die Höhenrücken und Weinberge bei gemächlicher Schifffahrt bei einem Glas Sußer genüßlich an sich vorbei ziehen lassen.
Der sechste und zugleich letzte Wandertag begann bei strahlendem Sonnenschein und der Ankündigung hochsommerlicher Temperaturen mit der An fahrt nach Neumagen. Der Wanderführer hatte am Vortag schon angekündigt, dass man es zum Schluß etwas leichter angehen lassen wolle, nicht zuletzt um auch einmal etwas mehr Zeit für sich selbst zu haben, schließlich galt es ja noch zu packen, und den beim Winzer bestellten Wein abzuholen. Den Anstieg hatte man sich geschenkt, mit den Pkw fuhr man zum Wanderparkplatz bei der Waldkapelle oberhalb von Klausen. Auf dem Eifelseitigen Moselhöhenweg erreichte man die bewaldeten Abhänge des „verbotenen Heck“, der „Weißlei“ mit dem „Großen Moselblick“ –einem
Startplatz der Drachenflieger. Von hier aus boten sich den Wanderern grandiose Ausblicke auf die Moselschleife bei Piesport und Minheim, in südliche Richtung auf die Hunsrückausläufer und den Verlauf der alten Römerstraße. So genoß man den Blick auf die in der Sonne liegende nächste Etappe, die Panoramastraße und die sich südlich daran anschließenden Hänge und Klippen von Monzellay, Rotlay, Moselloreley und der Pestkapelle oberhalb von Minheim. Ein überwältigendes, großartiges Panorama, das sich von der Moselloreley zu einer beinahe 360 Grad Rundumsicht erweiterte. Von hier aus konnte man die Wanderstrecke des ersten Wandertages mit Geiersley und dem „Großen Hergott“ oberhalb von Wintrich nochmals von der anderen Moselseite sehen.

In Minheim endete die wenig anstrengende aber aussichtreiche Panoramawanderung an der Mosel in einem gemütlichen Café. Die Autos waren schnell abgeholt und zügig ging es zurück zum Lindenhof in Brauneberg.

Alle waren sich einig, dass man den Wandertag und die Wanderwoche am Abend noch beim Brauneberger Weinfest, welches an diesem Freitag eröffnet wurde, bei einem guten Tropfen ausklingen lassen wollte. So fand eine wunderbare harmonische Wanderwoche, die den lebensälteren Wanderfreunden doch einiges abverlangte, das passende Ende. Alle waren zufrieden mit sich, den Wanderfreunden, dem Quartier und dem Geleisteten. Vom Wanderführer und Organisator, der mit seiner Frau im Mai die Woche vorbereitet hatte war fiel alle Spannung ab, hatte sich doch niemand verletzt und war die Tourenmischung offensichtlich gut angekommen. Den lieben Herrgott sollte man auch nicht vergessen, hatte er es doch mit den Oldenburger Wanderfreunden mehr als gut gemeint!

Bericht: Peter Lederle 
Bilder:   Peter Lederle
Walter Domin