Peters Wanderseite


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August 06

Jubiläumswanderung 2006 - 3 Jahre Tura-Wandergruppe
Pestruper Heide - Pestruper Moor - Lemkuhlenbusch

Goldene Heide“
„Die Heide hat vier hohe Zeiten; sie blüht viermal im Jahre. Bevor im Vorherbste der Honigbaum sich rosenrot färbt, hat die Heide schon eine Blüte erlebt. Wenn am tauklaren Maimorgen die Birkhähne trommeln und blasen, schmückt sie sich mit den silbernen Seidenblumen des Wollgrases; es sieht dann aus, als wäre der Winter noch einmal zurückgekehrt. .......

Das ist die Zeit, in der die ganze Heide singt und klingt; sonntags abends ziehen dann die jungen Mädchen, in breiter Reihe untergehakt, über die Dorfstraße und singen alte, schalkhafte Lieder von dem Jäger und dem Mädchen in dem Walde.

Wenn das Heidekraut blüht im September und die Immen um den Honigbaum summen, wenn die Heidberge in Rosenrot, Purpur und Violett getaucht sind, dann zieht auch der Stadtmensch in die Heide hinaus und schwärmt für ihr Blühen und Glühen.
(
Hermann Löns: „Mein braunes Buch - Heidegedichte“ Goldene Heide, 1907) 

Die „Jubiläumswanderung“ 2006 führte die  Tura- Wandergruppe drei Jahre nach der ersten Halbtagswanderung wieder einmal in die Wildeshauser Geest, zum Naturschutzgebiet des Pestruper Moor und der Pestruper Heide (Pestruper Gräberfeld).

Ausgangspunkt der Halbtagswanderung war das Amtsgericht Wildeshausen, wo sich alle mit Pkw einfanden. Um 13.20 Uhr starteten die 32 Wanderfreunde (vor drei Jahren waren es 8 !) bei angenehmen Temperaturen, aber bedecktem Himmel, um die erste Wandertour der Wandergruppe zu wiederholen. Nur der Wanderführer und seine Frau waren noch von der ersten Tour dabei, so dass die Wanderung für alle anderen meist Neuland war.

Nach ersten einführenden Erklärungen zur Stadtgründung Wildeshausens ging es an der Alexanderkirche vorbei durch den historischen Stadtteil „Zwischen Brücken“, wo die Hunte überquert wurde. Am Westufer (Promenadenufer) der Hunte, an Burgberg und Burgwiese vorbei wanderte man stadtauswärts zu Pestruper Straße, der man so lange folgte, bis der Wanderweg nach Osten wieder ins Huntetal hinabführte. Hier wurde das Pestruper Moor auf einem Knüppeldamm durchquert, ehe es wieder auf den Geestrücken zur Pestruper Heide ging. Das Pestruper Moor ist ein typisches  Niederungsmoor, das wegen seiner interessanten Flora unter Naturschutz steht.

Die Pestruper Heide mit dem Pestruper Gräberfeld wurde schon Anfang des 20.Jhdt unter Natur- und Denkmalschutz gestellt. Dieses Schmuckstück Wildeshausens ist in seiner Art und Schönheit einzig im norddeutschen Raum. Auf dem knapp 40 ha großen Gräberfeld befinden sich rund 500 mehr oder minder große aus Plaggen geschichteten Grabhügel, in denen unsere Vorfahren in Urnen bestattet wurden. Aber auch Knochenlager und Scheiterhaufenbestattungen fanden hier statt. Die Heid war am Wandertag noch voll in Blüte, wenn auch das hohe Gras die Schönheit nicht so freigab. Die Wandergruppe ging einmal rund um die Heide herum; die Birken an den Rändern und der Schafkoben ließen einen an die Lüneburger Heide erinnern.Wandergruppe auf dem Pestruper Gräberfeld

Der Wanderweg führte durch einen Fichtenwald zum Lönsweg, dem man bis zur Lemkuhle an der Goldenstedter Straße folgte. Dort wartete in „Inga´s Laden und Gartencafé“ die Kaffeetafel auf die Wanderer. Der selbstgemachte Kuchen und der dampfende Kaffee schmeckten allen ausgezeichnet. Der Wanderführer teilte  wieder die Unterlagen und Bilder vergangener Wanderungen aus – alle waren guter Stimmung.

Der Rückweg führte zunächst durch den stadteigenen Wald „Lemkuhle“ mit seinen Buchen, Eichen und Erlen; hier holten die Wildeshauser Ackerbürger in früheren Jahrhunderten den Lehm, den sie zum verschmieren der Fachwerkwände und für den Fußboden benötigten. Der Weiterweg führte durch das Wildeshauser Neubaugebiet der „Welgenhöhe“ zum Westertor; hier folgte man dem Burgwall bis zur Alexanderkirche ehe es über die Hunte wieder zum Ausgangspunkt zurück ging. Ein schöner Wandertag mit neuen Eindrücken endete wieder mit der Heimfahrt nach Oldenburg.

Die nächste Wanderung am 14. Oktober 2006 führt in die Delmenhorster Geest. Die 12 Km-Wanderstrecke beginnt in Delmenhorst an der Graftanlage und endet in Ganderkesee; Rückfahrt mit Nordwestbahn.

Bericht:    Peter Lederle
                                                                                                                                                                                    
Bild: Manfred Mertineit