Home August 10
| | September 2010
Kreiswandertag
der Wandergruppen des "Turnkreis Oldenburg-Stadt"
am Sonntag, 5. September 2010 (Kreiswandertag)
Bei
optimalem Wanderwetter trafen sich rund 90 Wanderer zum jährlichen
Kreiswandertag. Der Turnkreis Oldenburg Oldenburg-Stadt nutzte seinen diesjährigen
Kreiswandertag, um auch an dem niedersachsenweiten Aktionstag „Natur sportlich
erleben“, teilzunehmen.
Wanderer
aus sechs Turn- und Sportvereinen sowie vielen wanderinteressierten Gästen
ergaben eine frohgelaunte Gruppe. Beim ausrichtenden Verein BTB traf man sich,
um auf versteckten Wegen durch Bürgerfelde zum „Großen Bürgerbusch“ und
„Kleinen Bürgerbusch“ in Richtung Wechley zu wandern.
Beim
Ehrenmal im „Kleinen Bürgerbusch“ wurden bei einer Erfrischungspause vom
Kreiswanderwart Erich Diers Erläuterungen über Entstehungsgeschichte der Wälder
und des Ehrenmales abgegeben. Gestärkt nach einem Eintopfessen im Vereinsheim
des Kleingartengeländes wurde der Rückweg zum Ausgangspunkt an der
Alexanderstrasse angetreten. Alle 90 Teilnehmer sprachen von einem
erlebnisreichen Tag.
Die
Turaner waren an diesem gemeinsamen Wandertag übrigens mit 7 Wanderfreunden
vertreten, die sich alle sehr wohl fühlten.
Bericht: Erich Diers
Foto: Brigitte Plambeck-Rätz
Tagestour
Schwerin und Schweriner Seenlandschaft / "Sternberger Seenland"
am Samstag, 11. September
Lange
geplant, früh erkundet und vorbereitet, Wanderkasse gefüllt, so konnte die
Tagestour nach Schwerin am 11. September 2010 –im Jahr der 850Jahrfeier der
Stadt Schwerin, ein Jahr nach der BUGA- mit dem von Uli Schaa gesteuerten Bus
gestartet werden. 45 Tourenteilnehmer, davon 22 Gäste traten in aller Herrgottsfrühe
die 270 km lange Busreise in die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern an.
Die
Abfahrt verzögerte sich wegen einiger „Schlafmützen“; der Bäcker hatte
sich beim frühen Backen und Schmieren von 80 Brötchen so angestrengt, dass er
beim Warten auf den Bus in seinem Lieferwagen an der Tura-Halle einschlief und
über die „Telefonkette Bus, Bäckerei und Handy“ geweckt werden mußte. Die anderen
"Schlafmützen" wohnen übrigens
in Kreyenbrück.
Es
war stockdunkel und teilweise nieselnd, als der Bus um 06:00 Uhr
losfuhr. Zunächst frühstückte man und leerte die Kaffeekannen zwischen
Oldenburg und Bremen, ehe der Wanderführer und seine Frau bislang als Stewarts
die Mitfahrer versorgten, die Gäste begrüßte und in den vorgesehnen
Programmablauf einwies. Flyer über Schwerin und die Schweriner Seenplatte,
Infoblätter und Organisationspläne wurden ausgeteilt und die verschiedenen Möglichkeiten
aufgezeigt. So bildeten sich drei Gruppen heraus. Die Mehrzahl, nämlich 31
„Wanderer“ wollte die komplette Wandertour unter Führung des Wanderführers,
eine kleine Gruppe „Spaziergänger“ die halbe Tour und einige
„Individualisten“ auf eigene Faust den Tag in Schwerin gestalten. Alle
nahmen an der Einführungsfahrt mit dem Bus durch Schwerins Altstadt teil.
Eigentlich war nur der Pfaffenteich und die Schelfstadt, dem Verlauf der
„(Bus-) Touristenlinie 100“ folgend, vorgesehen; dass daraus eine für
unseren Busfahrer Uli schweißtreibende und nervenaufreibende Fahrt wurde,
verdankte man dem Schweriner „Altstadtfest“, das Teil der Jubiläumsveranstaltung
zum 850-jährigen Bestehen war. Der Bus kam zwar problemlos zum
„Paffenteich“, aber auf der weiteren Route nicht mehr weiter. Umkehren war
nicht möglich. „Uli der Mutige“ tastete sich mit dem Bus immer weiter in
die engen Gassen der Altstadt, bis zum Marktplatz. Was wurden wir von den ersten Passanten und noch mehr von den Lkw-Fahren
angestarrt, die uns durch die Fußgängerzone entgegen kamen. Wir würden
sicherlich auch staunen, wenn an Leffers-Eck in Oldenburg ein Reisbus vorführe!
Zurück galt nicht, da musste Uli durch, was die Wandersleut fast nicht glauben
wollten. Applaus, als Uli den Bus erfolgreich millimeterweise an Hindernissen
und Pollern vorbei steuerte und das normale Straßennetz wieder erreichte – wow! Diese Stadtrundfahrt vergisst keiner mehr!
Das
blieben aber die einzigen Aufregungen am Tagesausflug, denn alles weitere lief
genau nach „gedachtem Verlauf“; der Zeitplan konnte auf die Minute
eingehalten werden. Dies lag auch daran, dass An- und Abfahrt auf der von
Baustellen gesäeten A1 ohne jegliche Beeinträchtigung abliefen und sich alle
Teilnehmer sehr diszipliniert zeigten.
Das
Programm hatte es in sich, schließlich war eine Halbtagswanderung über 10 km
und ein abschließender 1 ½ stündiger Stadtrundgang vorgesehen. Die
„Wanderer“ starteten an der Brücke über den Störkanal, der Grenze
zwischen Stadt Schwerin und Landkreis Parchim, zu dem die Gemeinde
Raben-Steinfeld gehört. Den Startpunkt erreichte man am Ende der
Busrundfahrt durch das Schweriner Seengebiet (7 Seen), einem Abstecher zum
Warnowtal (NSG) und zur "Sternberger Seenplatte" mit dem Pinnower See.
Auf dem (steilen) Ostufer des Schweriner (Innen-) See konnte man am Vormittag
trotz diesigen Wetters das Nachmittagsziel, Schweriner Schloss und Dom gut
erkennen. Zunächst aber hatte der Bus noch eine halbe Stunde auf schmalen,
holprigen Kreisstraßen (teils noch Kopsteinpflaster und von Baumalleen gesäumt)
langsam durch die hügelige Moränenlandschaft zu fahren. Dabei wurde die mäandernde
Warnow mehrmals auf schmalen Brücken überquert. Das Warnowtal gleicht hier
manchmal den oberen Hunteabschnitten; auch hier neu angelegte
Bootsanlegestellen. Dieses Gebiet hatte der Wanderführer bei seiner Erkundung
ursprünglich ins Auge gefasst, sich dann aber doch dem Einfacheren zugewandt, nämlich
der „Kulturlandschaft Südlicher Schweriner See“, die er den Wanderfreunden
zeigen wollte. Die Entscheidung war goldrichtig wie sich später zeigte.
Bevor
der Bus vom höher gelegenen Rücken Raben-Steinfeld zum südlichen Ausfluß des
Schweriner See zum Störkanal hinunter rollte noch ein verdutzter Blick auf die
im viktorianischen Baustil errichteten Wohnhäuser im Oberdorf. An der Gedenkstätte
„Die Mutter“, welches an den am 2.Mai 1945 endende Todesmarsches von über
18 000 KZ-Häftlingen aus dem KZ Sachsenhausen erinnert, begann die Wanderung,
die am Störkanal entlang zur „Reppiner Burg“ führte. Dies war
zunächst ein naturbelassener Wanderweg, der am Seeufer an Bootshäusern
entlnag zu romantischen Buchten führte. Die Sonne kam allmählich durch und an
der ersten Bucht mit schönem Ausblick auf die Inseln „Ziegelwerder“,
„Kaninchenwerder“ und auf das Schweriner Schloss sang die Wandergruppe
Kinderlieder ("Ein Männlein steht im Walde..") von Hoffmann von
Fallersleben. Der hatte sich während der Revolutionsjahre um 1848 auf einem
Mecklenburgischen Gut als Kuhhirte versteckt und in der Zeit viele Kinder- und
Vokslieder geschrieben.
An
der Mueßer Bucht entlang erreichte man das „Mecklenburgische Volkskundemuseum“
ein Freilichtmuseum mit reetgedeckten Häusern des ehemaligen Fischer- und
Bauerndorfes Mueß. Der Wanderweg wurde hier breiter, auch von Radlern benutzt
und führte die Gruppe vorbei am Gelände eines traditionsreichen Waldbades und
jetzigen Landschaftsschutzgebietes zur Uferpromenade des ehemaligen Kämmereidorfes
Zippendorf. Im Freibad „Zippendorfer Strand“ wurde noch gebadet und Sport
betrieben. Die Wanderer flanierten auf der großzügig gestalteten
Strandpromenade an Pensionen und Villen (aber auch an Ruinen früherer
FDGB-Hotels) vorbei auf dem „Franzosenweg“ Richtung Schweriner Schloss.
Dieser Abschnitt hatte ebenfalls von der BUGA pofitiert und war als "Naturgarten"
einer der 7 Gärten. Da staunten die Wanderer als sie an der Villenkolonie
„Ostdorfer Hals“ vorbei das „Café Schlossbucht“ erreichten, wo auf der
Terrasse die Kaffeetafel eingedeckt war. Die „Spaziergängergruppe“, die
sich mit dem Bus noch bis Zippendorf fahren ließ, saß schon unterm
Sonnenschirm beim Kaffee, vis á vis des Schweriner Schlosses.
Die geneigten Leser können über diese Panoramaseiten
die einzelnen Gärten der BUGA wie auch andere sehenswerten Plätze und
Einrichtungen Schwerins betrachten. Im angelegten WEB-Album "Wandertour
Schwerin" können weitere Bilder unseres Wanderfotografen Manfred
betrachtet werden.
Hier
ließen es sich alle bei „Kaffee satt“ und Kuchen gut gehen, ehe man sich
gemeinsam planmäßig zum Stadrundgang aufmachte. Zunächst über den
„Greenhose Garten“ zum –französichen- „Schlossgarten“ mit dem
markanten Kreuzkanal und weiter zum „Burggarten“ auf der Schlossinsel.
Vorher gönnte man sich aber noch einen Blick in Eingang und Treppenhaus des
Schlosses, in welchem der Landtag untergebracht ist.
Über
die hölzerne Schlossbrücke mit Blick auf Siegessäule, Museum und Theater
erreichte die Gruppe die Schlosstraße mit Palais, in welchem die
Staatsregierung residiert. Ein Blick auf das "Café Prag“ an der Ecke
Puschkinstraße und die „Individualisten“ werden entdeckt, die sich noch bei
einem edlen Tropfen in einem Straßenrestaurant gut unterhalten. Jetzt wurde es
aber eng und unübersichtlich, denn auf dem Marktplatz mit Rathaus, Markthalle
und Dom und später in der Mecklenburger Straße war das Stadtfest im vollen
Gange. Der Wanderführer und seine Frau mußten nun ständig die Blicke und die
rote Mütze schweifen lassen, um die große Gruppe zusammen zu halten. Man
wollte es nicht glauben, aber hier über den Marktplatz fuhr die Gruppe noch 6
Stunden zuvor im Reisebus!
Alle
fanden sich pünktlich bis 17:00 Uhr am „Busparkplatz Altstadt“ ein und
mussten enttäuscht feststellen, dass die versprochenen Würstchen "aus
technischen Gründen" kalt gegessen werden mußten. Nach diesem schönen Spätsommertag,
war keinem nach meckern zu Mute. Man ließ es sich schmecken und freute sich,
dass mindestens das Bier gekühlt war.
Die
Rückfahrt wurde pünktlich angetreten und war genauso problemlos wie die
Anfahrt. Der Wanderführer nahm das Mikrophon nicht mehr in die Hand, die
müden Wandersleut´ wurden still. Noch eine Versorgungspause an der Autobahn
und der Bus war planmäßig um 21:30 Uhr in Kreyenbrück angekommen. Ein langer,
anstrengender, kurzweiliger aber erfüllter Wandertag fand sein gutes Ende. Alle
waren gut zufrieden.
Bericht: Peter Lederle
Bilder: Manfred Mertineit
|